Seit Jahrzehnten wird hier in großem Ausmaß Schweinemast betrieben. Da die anfallenden und in reichlichen Mengen eingesammelten Speisereste nicht mehr an das Vieh verfüttert werden dürfen, hatte sich die Familie entschlossen, eine umfangreiche und hochtechnisierte Biogasanlage zu erstellen. So werden große Mengen der Speisereste aus Gastronomie, Großküchen, Altenheimen u. a. abgeholt und angeliefert und dann in mehreren Gärbehältern durch ein aufwendiges Verfahren in Gas umgewandelt. Das Biogas lässt sich in allen Gasgeräten und Maschinen verwenden. Eine effiziente Nutzung ist der Betrieb einer Kraft-Wärme-Kopplung in einem Blockheizkraftwerk. Das Biogas ist dabei Brennstoff für einen umgerüsteten Diesel- oder Benzinmotor, der zur Stromgewinnung einen Generator antreibt. Die dabei anfallende Abwärme des Motors wird als Heizwärme genutzt. So wird z. B. das Schloss Hugenpoet seit 2009mit der Öko-Energie aus der Biogasanlage des Recycling-betriebes der Familie Im Brahm preisgünstig, zuverlässig und ökologisch versorgt. Die Fernwärme fließt über eine 600 Meter lange Heißwasserleitung zum Hotel.

 

Der Landwirt Einhart im Brahm, auch Geschäftsführer der „Im Brahm GmbH“, einem familieneignen Großbetrieb, zeigte und erklärte uns anschaulich und kompetent die Gesamtanlage. Wir staunten über die Vielfältigkeit der Aufgaben, auch wenn uns das Ingenieurwissen dieses Fachmannes weitestgehend fehlte. So bleibt uns die Dankbarkeit, dass uns Renate und Gerd Lantermann wieder zu einem Betrieb führten, in dem wir neue, interessante und lehrreiche Erkenntnisse erwerben konnten. Und dankbar sind wir auch Herrn im Brahm, der sich viel Zeit für uns nahm, abschließend mit Kaffee bewirtete - und das alles unentgeltlich!

 

Text und Fotos: Paul Steinhauer