Wir trafen uns am Walkertreff Holzstraße/Saarner Straße. Günter Fraßunke führte uns in den Uhlenhorster Wald hinunter zum Scheuerbachtal. Es sollte bis zum Kaiserberg in Duisburg fast nur durch den Wald gehen. Und das war so. Zügig erreichten wir den „Heiligen Brunnen“. Hier erfuhren wir, dass dem Quellwasser früher Heilkräfte zugeschrieben waren. Leider war das nur ein Glaube, der sich nicht bestätigen ließ. Möglicherweise gab es hier früher eine heidnische Kultstätte; aber auch die Duisburger sollen bis in die Zeit der Reformation das Taufwasser der Salvatorkirche dem „Heiligen Brunnen“ entnommen haben. Viele Sagen und Legenden ranken sich um diesen Ort.

 

Über den Bahnübergang und die Zoobrücke erstiegen wir die Höhen des Kaiserberges. Die höchste Erhebung Duisburgs mit fast 80 Metern hatten wir im Duisburger Stadtwald schon hinter uns gelassen.

Wir kamen zur „Sedan-Wiese“, benannt nach der Schlacht 1870, bei der Napoleon III. Thron und Titel verlor. Hier stand bis zum zweiten Weltkrieg ein Reiterdenkmal des Kaisers Wilhelm I. und hier war auch bis 1906 eine Kaskadenanlage mit einem Wasserfall in Betrieb. Heute befindet sich auf dem Kaiserberg ein terrassenförmig und symmetrisch mit einer Natursteinmauer eingefasster Ehrenfriedhof mit über 800 Gräbern von Gefallenen des 1. Weltkrieges. Die meisten dieser Soldaten waren an ihren Verwundungen in Duisburger Lazaretten verstorben. 1914 war diese Ruhestätte eingeweiht worden. Das Denkmal mit der heroischen bronzenen Siegfriedstatue kam 1915 hinzu.

 

Vom Kaiserberg herab verließen wir die Waldwege und erreichten schließlich nach gut 12 Kilometern den Duisburger Innenhafen. Dort beendeten wir die Wanderung im „Diebels am Hafen“.

Danach fuhr ein Teil der Gruppe mit der „901“  nach Mülheim zurück, während wir mit Günter noch an einer Führung in der Salvatorkirche teilnahmen. Und das war interessant. Frau Margareta van Stoldryer und der berühmte holländische Stadtplaner Johannes Corputius, zwei Zeitzeugen, die den noch berühmteren Duisburger Gerhard Mercator persönlich kannten, gaben uns ausführliche Schilderungen über Stadt und Leben in Duisburg im 17. Jahrhundert. 

Als wir aus der Kirche kamen, regnete es in Strömen. Aber das hatte Günter nicht mehr zu verantworten. Die Wanderung war ja vorher schon beendet.

 

Text und Fotos: Paul Steinhauer