Gretel Blass eröffnete den Kulturkreis vom 1.04.19 mit einem schönen Gedicht der Lyrikerin Monika Minder.

Nachdem das Organisatorische, Hinweise auf kulturelle Veranstaltungen in der Region sowie Gespräche über geplante Exkursionen abgeschlossen waren, hielt Gretel einen detailreichen Vortrag über das heutige Thema: „Europäische Salons.“

Dabei schlug sie einen großen Bogen von den Einladungen der Hetären (Freudenmädchen) im antiken Griechenland, den altrömischen Kurtisanen bis zu modernen Kaffeekränzchen.

Wir erfuhren, dass es stets gebildete, oft adlige, Damen waren, die in geeigneten Räumen, Salons, Frauenzusammenkünfte initiierten. Es ging hier vor allem um gepflegte Konversation und kulturelle Bildung. Auch Musik und Literaturvorträge, zu denen bekannte Künstler, Dichter und Schriftsteller eingeladen wurden, gehörten zu den Gepflogenheiten in den Salons. Gretel nannte beispielhaft Salondamen bzw. Salonnière europäischer Länder und sprach über Bedeutung und ihr Wirken in der Gesellschaft.

Die Hauptblütezeit, in der diese Salons für gebildete Frauen stattfanden, war im 17. und 18. Jahrhundert. Später wurden die sogenannten Salons auch politischer. Heute ist das Salonwesen eigentlich nicht mehr aktuell.

Wir diskutierten abschließend über Gründe, warum es obsolet geworden ist und welche Formen von Zusammenkünften gebildeter Frauen an ihre Stelle getreten sind. Man meinte sogar, dass man eventuell unseren Kulturkreis, der sich hauptsächlich aus gebildeten Damen mit wenigen Herren zusammensetzt, quasi als regelmäßig stattfindende  Salonveranstaltung ansehen könnte.

Text und Foto: Paul Steinhauer