Anfang Februar standen die Wasserstandsmeldungen der Flüsse im Mittelpunkt der Nachrichten. Da ich gerne am Rhein spazieren gehe, weil ich mich dort mit aller Welt verbunden fühle, überlegte ich, wo ich das wohl ohne Massenansammlung machen könnte.

Ich entschied mich, nach Kasslerfeld zu fahren und Richtung Rheinorange zu wandern. Nach der Baustelle hinter dem Ruhrorter Kreisverkehr gelangte ich dann zur Ruhr und mein Blick weitete sich sofort.

Rheinorange leuchtete mir entgegen, aber aus dem Wasser. Die letzten 200 Meter waren überflutet.

Was mich besonders freute, war, dass ich in zweieinhalb Stunden höchstens zehn Menschen begegnete. Also hatte ich eine gute Wahl getroffen und ich konnte von Reisen über den Rhein in fremde Länder träumen. Bäume und Büsche standen teilweise bis zum Hals im Wasser, die Enten hatten viel Platz.

Lange Zeit sah ich keinerlei Wasserfahrzeug auf dem Fluss.

Ich spazierte weiter auf dem Rheindeich, unterquerte die A40 und umrundete noch Neuenkamp. Die Sonne kam ab und zu zum Vorschein und mir war nicht kalt. Dann kam auch ein Schiff, das noch unter der A40-Brücke durchpasste.

Mein Weg machte eine Linkskurve Richtung Schwanentor. Auch dort war kein Betrieb auf dem Wasser.

Krokusse kündigten den Frühling an.

Zum Schluss musste ich dann an der Straße entlang zu meinem Auto zurück. In normalen Zeiten hätte ich mich noch in ein Café gesetzt, aber jetzt war ich einfach froh, dass ich mich nicht für Kaiserswerth oder die Mühlenweide entschieden hatte, wo es sehr überlaufen war und Anwohner sich belästigt fühlten.

Text und Fotos: Helga Müller