Wahrscheinlich war das Netzwerktreffen deswegen so voll, weil viele der Anwesenden glaubten, sie könnten von der Krankheit schon betroffen sein.
Professor Jüptner beruhigte die Anwesenden zunächst einmal. Etwas zu vergessen, ist ab einem gewissen Alter durchaus üblich. Nur wenn dieser Zustand über lange Zeit anhält und Formen annimmt, die die Betroffenen nicht mehr in der Lage versetzen, ihr normales Leben zu leben, dann wird der Zustand bedenklich.

Dagegen sollte man vorbeugend tätig werden: Körperliche, geistige und soziale Aktivität schützt vor frühzeitigem Auftreten von Demenz. Tägliche Spaziergänge und der Umgang mit geistigen und kulturellen Themen, am besten gemeinsam mit anderen, beugt vor gegen diese Art der Erkrankung.
Und ausreichend Trinken, was bei älteren Menschen oft in Vergessenheit gerät.

Den Menschen, die demenzkranke Angehörige haben, rät Professor Jüptner, nicht zu versuchen, diese mit Argumenten in diese Welt zu holen. Dafür sind sie oft nicht zugänglich und werden bei harter Ansprache nur in Ängste versetzt.
Vielmehr sollte man auf ihre Gefühle eingehen und ihre Alltagskompetenz durch Zusammenarbeit und gemeinsame Aktivitäten fördern.

Nach interessanten Dialogen gingen alle Beteiligten etwas beruhigter nach Hause als sie gekommen waren. Kritische Themen des Seniorenalltags lassen sich doch besser im Dialog mit Fachleuten verkraften als alleine.

Text und Fotos: Wolfgang Wacke