Der Flusslauf der Lahn erstreckt sich über drei Bundesländer: NRW, Hessen und Rheinland-Pfalz. Die Lahnquelle liegt ca. 70 km nördlich von Marburg in NRW.

 

In der Mittagszeit erreichten wir unser Hotel in Marburg. Nachdem die Zimmer bezogen und das Gepäck abgeladen war, folgten wir dem Lahnradweg noch viele Kilometer in Richtung Quelle. Zurück nach Marburg nutzen wir die „Hessen-Bahn.“ So hatten wir mehr Zeit für den abendlichen Bummel durch die sehenswerte Oberstadt.

 

Die Altstadt mit ihren engen Gassen, die schönen Fachwerkhäuser, das historische Rathaus (erbaut 1512 bis 1527) sowie der Marktplatz sind die Anziehungspunkte der Oberstadt. Hoch über der Altstadt erhebt sich das Landgrafenschloss. Beschwerlich über steile Treppen und Kopfsteinpflaster war der Aufstieg, ein fantastischer Rund-um-Blick die Belohnung.

 

Nach dem quirligen Abend in Marburg lockte die Natur. Hinter Marburg öffnet sich das Lahntal und die Umgebung gestaltet sich eher ländlich. Kleine Badeseen säumten unseren Weg. Nach 35 km pausierten wir in der Universitätsstadt Gießen.  Gut 20 km später erreichten wir Wetzlar auf dem gut ausgebauten, schattigen Lahntalradweg.

Wetzlar verfügt über das ganz besondere Flair. Ein zentraler Punkt in Wetzlar ist der große Domplatz mit der herausgeputzten Fassade der „Alten Hauptwache, die aus preußischer Zeit stammt. Die reizvolle Altstadt mit ihren beeindruckenden Fachwerkhäusern und mittelalterlichen Plätzen - wie den Korn- und „Eisenmarkt“-, erfreut jeden Besucher.

 

Kurz hinter Wetzlar - hoch über dem Lahntal - ragt die prächtige Schlossanlage Braunfels heraus

Unser Ziel war der gleichnamige Luftkurort. Bei der Anfahrt ahnten wir nicht, welche Anstrengung nötig war, diese Anhöhe mit dem Rad und schwerem Gepäck zu meistern. Belohnt wurden wir mit einer Übernachtung im romantischen„Schloss-Hotel“. Bei gutem Wetter und in fröhlicher Runde saßen wir unterhalb der Burganlage mit Blick auf den malerischen Marktplatz noch lange zusammen. 

 

Bergab vom Schlossberg fuhren wir weiter entlang der Lahn durch kühle, grüne Täler, vorbei an zahlreichen Burgruinen und märchenhaften Schlössern nach Weilburg. Eindrucksvoll auf einem Bergsporn hoch über der Lahn liegt das Schloss mit einer gepflegten barocken Gartenanlage. Ein nettes Plätzchen für eine Mittagspause. 

 

Jetzt lagen noch etwa 30 km Strecke durch das bewaldete, enge Tal vor uns. Kurz vor Limburg erweckte die monumentale Stiftskirche St. Lubentius unsere Aufmerksamkeit und bald darauf sahen wir auf der gegenüberliegenden Seite den Limburger Domberg. Ein Abendbummel durch die wunderschöne Altstadt hinauf zum Domberg endete mit der Einkehr in eine der zahlreichen Gaststätten, die man in den verwinkelten Gässchen findet.

Mit zahlreichen Schlingen und Windungen bahnt sich die Lahn ihren Weg durch die hügelige und waldreiche Landschaft des Naturparkes Nassau. Schloss Oranienstein und das Grafenschloss Diez lagen am Weg.

 

In Balduinstein entschied sich die Gruppe auf die Lahnbahn umzusteigen und bis Laurenburg zu fahren. Sehr steile schweißtreibende Auffahrten blieben uns so erspart. Aber welch ein Kreuz: Gerade erst aus dem Zug gestiegen ging es mit einer Steigung von 16 % zum "Kloster Arnstein".  Durchatmen, die Aussicht genießen, einen Blick in die Kapelle werfen. Die hügelige Abfahrt entlang des Hangs, gesäumt von Felswänden, führte uns nach Nassau.

 

Weiter talwärts erreichten wir das hübsche Bad Ems mit dem Staatsbad und den zahlreichen Quellen. Die ansehnliche Gebäudefront des Grand Hotels, sowie

das Kurhaus, der Kursaal, und das elegante Bauwerk der Spielbank hübschen die Promenade eindrucksvoll auf.

Über einen asphaltierten Treidelpfad entlang der Lahn gelangten wir schließlich nach Lahnstein mit "Burg Lahneck" und dem „Wirtshaus an der Lahn“. An der Lahnmündung gab es noch ein Gruppenfoto

 

Über die Pfaffenhofener Brücke erreichten wir Koblenz. Mit einem abendlichen Bummel durch die Koblenzer Altstadt und entlang des Rhein/Mosel-Ufers mit Blick auf die Festung Ehrenbreitstein endete ein stimmungsvoller Sommerabend.

 

Früh starteten wir in Koblenz; unser Endziel war Bad Godesberg. Die Sonne brannte. Gern wären wir ab Andernach mit dem Schiff gefahren!  Die Möglichkeit bestand erst ab Remagen. In glühender Mittagshitze „enterten“ wir ein Schiff der „Bonner Schifffahrtsgesellschaft“, das uns entspannt und mit kühlen Getränken versorgt nach Bad Godesberg brachte. Das linke und rechte Rheinufer – insbesondere das Siebengebirge – bot ein eindrucksvolles Panorama.

 

Diese ausgewogene Fahrradtour endete nach fünf ereignisreichen Tagen. Sie führte uns durch eine waldreiche Gegend und durch imposante, malerische Fachwerk-Städte. Zahlreiche Burgruinen und märchenhafte Schlösser säumten die Strecke.

Ab Godesberg ging es mit dem Zug zurück.

 

Text und Fotos:  Beate Poppen