Zügig ging es von der Oppspringkreuzung durch den Wald am Rumbach entlang. Früher stand hier ein dichter Hochwald, doch heute ist er schon recht licht geworden. Vorbei an der Hölterschule in Holthausen. Wir sahen den Gedenkstein mit der Tafel, auf der die Namen der in den Weltkriegen gefallenen Soldaten aus diesem Mülheimer Ortsteil vermerkt sind. Am Haus Stich erreichten wir die Velauer Straße. Hier ist die Wasserscheide zwischen Ruhr und Emscher und auch die Grenze zur Nachbarstadt Essen. Am Bertha-Krupp-Platz in der Heimaterde-Siedlung machten wir bei den drei plaudernden Frauengestalten die erste Erholungspause. Dann weiter in Richtung Rhein-Ruhr-Zentrum. Wir erfuhren, dass bis 1929 dieses Gelände von der Zeche Humboldt des Mülheimer Bergwerksvereins genutzt wurde, danach als Kohlenumschlaganlage und ab 1973 vom fertiggestellten RRZ, das in den Folgejahren immer wieder erweitert wurde. Wir hätten auch gern in die Erlöserkirche hineingeschaut, doch sie war leider verschlossen.

 

Der Mühlenbach, auf dessen Flussbett wir hinabsahen, soll auch hier renaturiert werden, doch das Vorkommen der Wasserralle stoppt vorerst das Mäandern dieses Baches. Es soll aber wohl bald plangemäß weitergearbeitet werden.

 

Durch den Tunnel unter den Eisenbahnlinien hätten wir nach 3 Kilometern schon in Borbeck sein können, doch Günter zeigte uns einen Umweg durch Schönebeck. Am Terrassenfriedhof sind fast 1700 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter begraben. Die Namen der Toten sind auf Tafeln, die in mehreren Reihen auf dem Grasboden liegen, eingetragen. Von über 300 Verstorbenen kennt man deren Namen allerdings nicht. Hier finden wir auch auf dem Gedenkstein den Mahnspruch „Erinnerung ist Wachsamkeit für die Zukunft“.

 

Weiter bergauf und bergab erreichten wir schließlich Borbeck. Am Schloss erzählte uns Günter noch einiges über die Fürstäbtissin Maria Kunigunde, die in Essen sehr segensreich gewirkt hatte. Sie ließ unter anderem viele Straßen bauen und hatte in Essen auch die Schulpflicht eingeführt. 1826 ist sie in Dresden nach ihrem Tod beigesetzt worden.

 

Wir waren recht flott gewandert und kamen nach 13 Kilometern schon um 13 Uhr in der Dampfbierbrauerei an. Dort gab es gutes Bier und rustikales Essen.

 

Text und Fotos: Paul Steinhauer