So trafen sich 18 rüstige Wanderer, um mit Bahn und Bus zur Laupendahler Höhe im Süden Kettwigs zu kommen. Auf dem 13 km langen Weg bis zum Baldeneysee waren zweimal Höhenunterschiede von gut 100 Metern, teilweise auf schmalen Stegen über Stock und Stein und Baumwurzeln, zu bewältigen. Keine alpinen Bergtouren, doch für unsere Seniorentruppe schon beachtenswert. Aber niemand schwächelte.

 

Vorbei ging es am Charlottenhof. Zu der wechselvollen Geschichte dieses Schlösschens konnte Günter Interessantes berichten. Friedrich Flick hatte es 1920 für seine Ehefrau erbauen lassen. Später kam es als Sitz von Nazi-Organisationen in Verruf, wurde deswegen bombardiert. Umfassend umgestaltet vom neuen Besitzer, wird es vom Bistum Essen als Jugendbildungsstätte St. Altfrid genutzt.

 

Ein kleiner Abstecher führte uns zum Schloss Oefte, das sich mit den ausgedehnten Anlagen im Besitz eines renommierten Essener Golfclubs befindet. Zum Ilexwald, den wir aufwärts durchquerten, erfuhren wir, dass diese Pflanzen, auch als Stechpalmen bekannt, mit ihren stachligen, immergrünen Blättern über fünfzehn Meter hoch werden können. Die weiblichen Bäume bzw. Sträucher locken mit schönen – aber sehr giftigen – Früchten, ihre Männer stehen allerdings nur wehrhaft herum.

 

In Werden, das wir mittags erreichten, erzählte uns Günter einiges über die markanten Gebäude und die Geschichte dieses früher regional bedeutsamen Abteistädtchens. Wir sahen die mächtige Ludgerikirche, das Gebäudeensemble der Folkwang-Universität, schauten in die romanische St. Luciuskirche, die als älteste Pfarrkirche nördlich der Alpen gilt und mit deren Bau um 1000 begonnen worden war. Dann kamen wir noch zur Schleuse Neukirchen mit der imposanten „Weißen Mühle“.

Am Stauwerk am westlichen Ende des Baldeneysees überquerten wir die Ruhr und erreichten schließlich das schön gelegene Restaurant Huegellos. Wir hatten uns das schmackhafte Essen aus der griechisch geführten Küche redlich verdient.

 

Text und Fotos: Paul Steinhauer und Wolfgang Wacke