Von Essen-Eiberg aus, wo Neubausiedlungen nicht mehr die früheren Zechenstandorte erkennen lassen, erreichten wir den bergbauhistorischen Wanderweg. Hier gaben Tafeln mit Bildern und Erklärungen Hinweise auf die ehemaligen Zechenanlagen. Das Fördermaschinengebäude der Zeche Hasenwinkel steht noch in einem gut erhaltenen Zustand.

 

 

 

Günter wusste Interessantes über den Bergbau in diesem Gebiet zu berichten. Und er sprach auch über den von 1847 bis 1912 lebenden bekannten Arbeiterdichter Heinrich Wilhelm Kämpchen, der als Bergmann auf der Zeche Hasenwinkel gearbeitet hatte. 1889 wurde er als einer der Streikführer beim großen Bergarbeiterstreik gemaßregelt, kam auf die schwarze Liste der Zechenbesitzer und fand keine Arbeit mehr. Er lebte dann von einer kärglichen Rente als Kostgänger in einem Haus in Dahlhausen, wo eine Gedenktafel an ihn erinnert. Günter und Doris trugen uns einige seiner eindrucksvollen Gedichte vor.

 

Einige Kilometer an der schönen Ruhr entlang, auf die Hinterlassenschaften der vielen Kanadagänse achtend, stiegen wir hinauf nach Burgaltendorf. Dieser früher selbständige Ort Altendorf, ist bei der großen Gebietsreform 1970 als neuer Stadtteil in die Stadt Essen eingemeindet worden und wurde zu Burgaltendorf umbenannt.

 

Hier steht noch die imposante Ruine der Burg Altendorf. Diese als Wasserburg in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts im romanischen Stil erbaute Burganlage verfügt über den größten Wohnturm zwischen Rhein und Weser. Eigentümer waren adelige Familien, ehe die Burg Mitte des 19. Jahrhunderts in bürgerlichen Privatbesitz kam und schließlich zu einer Ruine verfallen war. Die Stadt Essen ist heute Eigentümerin der systematisch freigelegten und restaurierten Burganlagen.

 

 

In direkter Nachbarschaft befindet sich ein Restaurant, das vor allem schmackhafte Gerichte der Balkanküche und süffige Getränke anbietet. Wir nahmen die Angebote gern an, bevor wir uns mit dem öffentlichen Nahverkehr wieder zurück nach Mülheim an der Ruhr bewegten.

 

Selbstverständlich waren die angekündigten Regenschauer ausgeblieben.

 

Text und Fotos: Paul Steinhauer