Weit gefehlt! Die Emscher ist inzwischen auch dort vollständig renaturiert und fließt als kleines sauberes Bächlein gemütlich vor sich hin. Durch Kleingartenanlagen und wilde Auen wanderten wir an ihr vorüber, am Horizont immer das Dortmunder Stadion, nur jedes Mal von einer anderen Seite, da wir es fast vollständig umrundeten.

Auf dem Weg machten wir noch einen Abstecher in den Romberg-Park, dessen großartiger Baumbestand uns den an diesem Tag unbedingt erforderlichen Schatten bot. Also das Wetter war nicht so gut wie bei Günters sonstigen Wanderungen, wie alle immer erzählen. Es war sehr heiß!

Das ließ sich aber regeln durch die Kaaba, einen großen schwarzen Würfel, auf den wir zuliefen bei der Durchquerung des Geländes des ehemaligen Phoenix-Stahlwerks. Was war dieses moscheeartige Gebilde? Es war das Gebäude der Bergmann-Brauerei, eine der kleinen neuen Brauereien, also eine Bier-Moschee. Dort wird nach handwerklicher Art Bier hergestellt (zu Deutsch: Craftbeer). Diese Brauereien sind entstanden nachdem alle großen Dortmunder Brauereien von den internationalen Bierkonzernen aufgekauft worden sind. Mitten auf dem Gelände des ehemaligen Hüttenwerks entstehen mehr und mehr Vergnügungsbetriebe, teilweise in den Gebäuden der alten Industrieanlage.

 

 

Nach der erforderlichen Stärkung ging es weiter zum Phoenix-See, einem See, der am Fuße des ehemaligen Stahlwerks angelegt worden ist und nun zu einem einmaligen Wohngebiet ausgebaut wird, ganz nahe bei Alt-Hörde, wo wir in einem kleinen Gartenlokal in der Innenstadt unsere verdiente Mittagspause einnahmen. Hier handelt es sich um eine ehemalige Brauerei, die Phoenix-Bier braute, was sonst.

 

 

Zum Schluss machten sich die Unentwegten noch auf zu einer Verkostung des neuen Phoenix-Weines von Dortmunder Weinbergen, wo wir von Dortmunds Bürgermeister Sierau begrüßt wurden (nicht alleine natürlich).

Alles Phoenix, oder was? Nein wir haben wieder einmal festgestellt, dass man rund um die Ruhrgebietsstädte ausschließlich im Grünen wandern kann, wenn man mit dem richtigen Wanderplaner geht.

Text: Wolfgang Wacke
Fotos: Günter Fraßunke