Warum schreibe ich das hier überhaupt?

Diejenigen, die häufiger in die Internetseiten des Netzwerks Broichs zur Computergruppe schauen, wissen das sowieso, was ich hier schreibe. Die brauche ich von den Vorzügen der PC-Nutzung und des Internets gar nicht zu überzeugen. Und diejenigen, die ich mit diesen Argumenten erreichen will, lesen diese Seiten gar nicht, weil sie sie mangels Verfügbarkeit eines PCs gar nicht lesen können.

Es gibt aber immer wieder Diskussionen zwischen den Netzwerkern über dieses Thema „Wozu brauche ich überhaupt einen PC oder das Internet?“

Vielleicht kann ich mit den nachfolgenden Gedanken diese Gespräche sinnvoll anreichern, so dass die Nichtnutzer nicht nur für blöd erklärt werden, sondern ihnen sinnvolle Argumente an die Hand gegeben werden, warum sie sich mit den elektronischen Medien mal etwas näher beschäftigen sollten.

Die Geräte und Programme

Die Kommunikationsgeräte und die darauf installierten Programme bieten allein durch die Art ihrer Handhabung (Benutzeroberfläche) schon Vorteile für den älteren Menschen. Man braucht beim Suchen nach Informationen nicht hin- und herzublättern, sondern man erhält durch Antippen oder Anklicken von Verweisen (Links) die gewünschten Informationen.

Kann man etwas nicht besonders gut lesen, so kann man durch einen Handgriff den Bildausschnitt vergrößern.

Für den, der noch nie eine (Schreibmaschinen-)Tastatur und eine Maus in der Hand hatte, ist der Einstieg zwar schwieriger, aber nach der ersten Eingewöhnung überwiegen die Vorteile.

Merkhilfen
Ich schreibe im Folgenden immer vom PC. Das gilt aber entsprechend auch für andere Kommunikationsgeräte wie Tablet oder Smartphone.

Das hilfreichste beim PC ist das Vorbeugen gegen das Vergessen. Hier stehen auch ohne großartige Systeme zahlreiche Merkhilfen zur Verfügung.

Das wichtigste ist der Merkzettel selber. Aufgabenlisten für Handlungsabläufe wie Einkaufen oder Kofferpacken, die man in einem Schreibprogramm anlegt, helfen die Arbeit zu strukturieren und wiederholbar zu machen. Solche Checklisten lassen sich jederzeit verändern, umstrukturieren und sortieren. So sieht das Ergebnis immer ordentlich aus, ordentlicher zumindest als die handgeschriebene Einkaufsliste, die am Kühlschrank hängt. Mit der Suchfunktion, die jedes Textprogramm enthält, findet man jederzeit die Informationen von Interesse wieder, ohne die ganze Liste lesen zu müssen.
Die aktuelle Merkliste hakt man nach der Erledigung jeder Aktivität ab und beim nächsten Einkauf oder Urlaub druckt man sie neu aus oder legt sie neu an. Dadurch ist die Vollständigkeit des Einkaufs bzw. des Koffers garantiert.
Auch die Erkundungen zu Urlaubsfahrten, ggf. aus dem Internet,  kann man in einem Textdokument zusammenstellen und bearbeiten. Das ist handlicher als ein Haufen ausgedruckter Internetseiten und lässt sich insbesondere leicht auf dem Smartphone mit an den Urlaubsort nehmen.
Die derartige Strukturierung des Vorgehens macht einen auf vergessene Punkte aufmerksam und hält einen obendrein geistig fit.

Jeder PC und erst recht jedes Smartphone bietet einen elektronischen Kalender, in den man seine Termine eintragen kann. Diese werden bei Fälligkeit automatisch angewarnt und lassen sich periodisch eintragen. Hierdurch ist das Vergessen von Terminen ausgeschlossen.

Der Faden der Ariadne
Viele Menschen befürchten, sich in der Vielzahl der Informationen auf einem PC zu verlaufen oder nichts wiederzufinden. Diese Gefahr besteht, wenn man die Hilfsmittel nicht nutzt, die ein PC zur Sicherung der Wege durch die Datenwelt anbietet.

Alle Programme enthalten eine Liste der zuletzt benutzten Elemente, die mit dem Programm erstellt wurden (Dateiverweise, die man zuletzt besucht hat). Zusätzlich gibt es in der Dateiverwaltung eine Suchfunktion, in der man nach verschiedenen Eigenschaften und nach den Inhalten der vergessenen Datei suchen kann.
Im Internet werden die besuchten Stellen (Links) aus einer Antwortliste nach der Rückkehr violett angezeigt, so dass man genau sehen kann, welche Suchhinweise man sich schon angeschaut hat. Interessante Fundstellen lassen sich im Browser (dem Suchprogramm) für die spätere Verwendung speichern (Lesezeichen) oder in der laufenden Suche (Tabs) festhalten, damit man hierüber den Weg zurück zur Ausgangssuche findet wie Ariadne mit Hilfe des Fadens den Weg aus dem Labyrinth.

Generell kann man auf einem PC an jeder beliebigen Stelle eine neue Arbeit (Programm) anfangen, um zu vermeiden, dass man den neuen Gedanken vergisst (Multitasking). Nach Beendigung des Einschubes kehrt das System genau an die Stelle zurück, von der aus man abgeschweift ist. Die ganze Zeit wird das unterbrochene Programm (in der Task-Leiste) angezeigt. Per System kann man also gar nicht den Faden verlieren, nur wenn man unkontrolliert im Internet hin- und herspringt!

Das Internet
Einen noch weit höheren Nutzen zieht man aus den Möglichkeiten, die das Internet dem Nutzer bietet. Diese Vorteile gelten im Grundsatz für alle Menschen, nicht nur für ältere.

Das Wissen der Welt in der Hosentasche
Das Internet bietet viele Informationsquellen, die Neues vermitteln und Vergessenes schnell wiederbeschaffen können. Was früher ganze Wohnzimmerwände mit Atlanten und Metern von Brockhausbänden füllte, ist heute im Netz und damit auch auf dem Smartphone in der Hosentasche verfügbar. Und das Beste ist, es kostet nichts.

Hier nur einige markante Beispiele für Wissenssammlungen:
Das Wissen dieser Welt ist in elektronischen Lexika verfügbar. Das bekannteste davon ist Wikipedia. Tests haben schon vor Jahren herausgefunden, dass der Informationsgehalt von Wikipedia besser ist als der von Brockhaus. Und vor allem: Er ist topaktuell, da täglich alle Neuerungen eingearbeitet werden.

Statt im Brockhaus zu blättern, kann man in Wikipedia über ein Stichwort das Gesuchte sofort finden. Findet man in dem Gelesenen einen interessanten Verweis auf ein weiterführendes Thema braucht man nicht mehr auf den Stuhl zu steigen und einen Meter weiter den Band mit dem weiter interessierenden Beitrag herunter zu wuchten, sondern man klickt einfach auf das interessierende Stichwort.

Das Kartenmaterial aller Teile dieser Welt, das man früher aus Atlanten bezog, ist über Anwendungen wie OpenStreetMap oder Google Maps verfügbar. Im Gegensatz zur gedruckten Karte braucht man hierbei nicht ein anderes Blatt in einem anderen Maßstab aufzublättern, sondern man vergrößert (zoomed) die gewählte Ansicht bis man das gewünschte Detail sieht.

In Wörterbüchern (Leo, Langenscheidt, Pons) braucht man nicht mehr zu blättern, sondern man kopiert das gesuchte Wort aus dem Text und lässt es über die Wörterbuchanwendung suchen.

Zeitschriften kann man sich bei Erscheinen elektronisch ins Haus kommen lassen als Newsletter. Sie erzeugen auch keine Papierberge im Wohnzimmer, wenn man sie nicht liest.

Abfahrtszeiten von Bussen, Bahnen und Zügen (efa.vrr.de) kann man sich auch für komplizierte Strecken elektronisch zusammensuchen lassen und (bei der Bahn) auch gleich die Fahrkarte drucken.

Öffnungszeiten zu jedem Restaurant oder Museum, das einen Internetauftritt hat, lassen sich dort direkt ablesen, ohne anrufen zu müssen.

Telefonnummern werden aus beliebigen Städten herausgesucht
(dastelefonbuch.de), sofern der Teilnehmer einen Telekom-Anschluss hat.

Und wenn man dann doch mal schreibt, lassen sich die Postleitzahlen zu einem Ort und einer Straße über „postdirekt“ ebenso direkt heraussuchen.

Der Vorteil der Verfügbarkeit des Wissens auf kleinstem Raum ist:

  • Die gewünschten Informationen lassen sich in Sekundenschnelle abfragen. Man braucht sich nicht einmal einen Stuhl zu holen, um ans Regal zu kommen, und erst recht nicht zu blättern.
  • Man kann von jeder Information zur nächsten weitergehen (über Links), ohne mehrere Bände Bücher bewegen zu müssen.
  • Die Informationen sind aktuell (Im Brockhaus von 1985 findet man nichts über Trump).
  • Über Suchfunktionen werden unterschiedliche Quellen angeboten, aus denen man wählen kann.

Und: Während man den Brockhaus früher nur zu sehr speziellen Fragestellungen bewegt hat aufgrund des damit verbundenen Aufwandes der Bewegung von zahlreichen Folianten, kann man mit den modernen Geräten jederzeit eine Frage an die entsprechenden Medien stellen. Und da kommt der Vorteil gerade auch für die ältere Generation: Auch Informationen, die man vergessen hat, kann man sehr schnell wiederbeschaffen. Früher habe ich zu komplexen Fragestellungen gesagt: Ich weiß nichts. Aber ich weiß, wo es steht. Heute muss der Satz heißen: Aber ich weiß, wie man es findet. Das Internet stellt den Zugang zum aktuellen Wissen dieser Welt dar. Und der Zugang dazu sind die modernen Kommunikationsgeräte.

Immer mehr Informationsanbieter, wie auch die Tagesschau bieten an der gewohnten Stelle, also im Fernsehen, nicht mehr alle Informationen an. Für die detaillierteren Darstellungen wird man auf Internetseiten verwiesen: „… finden Sie in unserer Tagesschau-App“. Über kurz oder lang ist man also auf den Zugriff zu den Informationsergänzungen der Medien im Internet angewiesen, wenn man richtig informiert sein will. Gebrauchsanweisungen zu technischen Geräten werden heute schon nicht mehr gedruckt, sondern es wird nur auf eine Internet-Adresse hingewiesen, wo man Näheres erfährt.

Das Tor zur Welt
Wer eines Tages daran gehindert ist, an Aktivitäten außerhalb seiner Wohnung teilzunehmen, weil er dies krankheitsbedingt nicht mehr kann, für den ist das Internet quasi das Tor zur Welt. Ohne das Haus zu verlassen, kann er sehr viele Dinge des täglichen Lebens vom Wohnzimmer aus erledigen.

Länderinformationssysteme lassen einen mit der Maus auf dem Bildschirm verreisen, wohin man will, nicht mehr mit dem Finger auf der Landkarte, wie man früher sagte. Der Vorteil gegenüber dem Finger auf der Landkarte ist, dass man nicht nur Textinformationen bekommt, sondern auch Bilder und Filme. Man kann also live mit dabei sein an den Orten des Urlaubsgeschehens.

Einkaufsportale bieten alle Waren und Dienstleistungen an, die man ansonsten im Geschäft gekauft hat. Ja, man hat von zu Hause die Möglichkeit zum Besuch mehrerer Läden, die man zu Fuß nie erreicht hätte. Preisvergleiche sind auch überregional möglich und nicht nur in seiner Einkaufsstadt.
Es ist kein Transport nach Hause erforderlich. Die Waren bringt der Paketbote. Bei Nahrungsmitteln ist das System noch nicht ganz so ausgefeilt. Aber das ist auch nur noch eine Zeitfrage.

Für Bahnkarten und Eintrittskarten zu Veranstaltungen muss man keine Wege auf sich nehmen. Man kann diese zu Hause bestellen und zumeist auch drucken und erspart so Wege. Zumal diese immer weiter werden. Das Reisecenter im Bahnhof Mülheim wird geschlossen und man hat nur noch den Automaten oder muss in eine Stadt fahren, die noch ein Reisecenter hat. Aber auch die Automaten sollen nach den Plänen der Bahn geschlossen werden und nur noch der Ticketbezug über Smart Phones ermöglicht werden.

Auch Bankgeschäfte kann man am PC erledigen und ist somit nicht mehr auf den Weg zur nächsten Filiale und deren Öffnungszeiten angewiesen.
Dienstleistungsportale ersparen Wege zu Behörden (Stadt Mülheim: Sperrmüll, Fundbüro) und schaffen günstigere Bezugsmöglichkeiten für Gas und Strom.
Auch die Bewertung ärztlicher Leistungen und von Krankenhäusern lässt sich im Internet abrufen. Dies hilft bei der Entscheidung in kritischen Fällen der Gesundheit.

Kontaktförderung
Die sicherlich noch wesentlich hilfreichere Funktion ist die Möglichkeit der Aufrechterhaltung sozialer Kontakte über E-Mail, WhatsApp oder soziale Netzwerke, wenn die körperlichen Möglichkeiten nicht mehr gegeben sind, diese persönlich wahrzunehmen. Dies fördert eine soziale Agilität, die ohne diese Hilfsmittel nicht vorhanden gewesen ist.

Wer schreibt heute noch einen Brief, tütet ihn ein, versieht ihn mit einer Briefmarke, die man obendrein vorher noch kaufen muss, und macht sich auf den Weg zum Briefkasten? Mit der elektronischen Post entfällt die Bindung an die Leerungszeiten und die Transportzeiten von Briefen. Die automatische Ablage von Mails ermöglicht die Nachverfolgung des Schriftverkehrs. Über das Hinzufügen von Bildern kann man Urlaubsfreuden mit Freunden teilen. Durch die Nutzung von Adresslisten und –Gruppen kann man schnelle Verabredungen herbeiführen.

Das alles ist natürlich kein Ersatz von persönlichen Kontakten, im Gegenteil, die sollen gerade dadurch gefördert werden. Im Netzwerk Broich könnten manche Gruppenleiter ihre Aufgabe gar nicht bewältigen, wenn sie keine elektronischen Kommunikationshilfen hätten. Bestes Beispiel ist der Kulturkreis mit seinen zahlreichen Veranstaltungen und das, wo die Gruppenleiterin sicher nicht zur Turnschuh-Generation gehört.

Gestaltung von Hobbies

Neben den Vorteilen, die der Internet-Nutzer aus seinem Gerät und den Internet-Diensten ziehen kann, kann er das Gerät auch als Hilfsmittel für die Gestaltung seiner Hobbies benutzen. Dabei tritt der PC zwar nur als intelligente Schreibmaschine oder zur Bearbeitung von Bildern auf, bietet aber die oben beschriebenen Gedächtnisvorteile. Wohlgemerkt: Nicht die Arbeit mit dem PC ist das Hobby, sondern der PC dient als Hilfsmittel, um ein bestehendes Hobby besser zu nutzen.
Das Hauptziel ist hierbei, über eine geschickte Dateiorganisation, Ablage und Datensicherung auch mit zunehmendem Alter immer noch alles wiederfinden und bei Datenverlust die „Schätze“ wieder rekonstruieren zu können.
Das gilt zum Beispiel beim Fotografieren und Filmen. Hier findet die Bildbearbeitung ja schon auf dem PC statt. Hilfsmittel zur Kennzeichnung von Fotos, wie Markierungen helfen aber, Bilder wiederzufinden und zu sortieren.

Durch die Ablage der Bilder in elektronischen Ordnern und deren sinnvolle Strukturierung in Themenordner behält man den Überblick über seine Sammlung.

Wenn Freunde des Kochens ihre Rezeptsammlung auf dem PC anlegen, können sie auch hier durch die Suchhilfsmittel schnell etwas wiederfinden. Außerdem bieten die zahlreichen Kochforen im Internet hier eine nie versiegende Quelle für neue Rezepte.

Für Freunde des Reisens und Wanderns bietet der PC Unterstützung in allen Phasen des Ablaufs:
In der Vorbereitungsphase kann man den PC und sein Ordnersystem für die systematische Ablage aller Informationen zur Reise benutzen (Zielgebietsinformationen, Lage des Hotels mit Umgebungsinformationen, Hotelkritiken, Anreise, Öffnungszeiten von Museen und Restaurants). Über das Internet kann man Reiseangebote einholen und diese ablegen. Checklisten für die Reisevorbereitungen lassen sich mit einem Textprogramm erstellen. Über Kartensysteme kann man die optimale Anfahrt ermitteln. Und nach Abschluss der Reise kann man seinen Reisebericht mit dem PC erstellen.

Wie man sieht, kommen hier alle Funktionen eines PCs zum Einsatz.

Für die Freunde des Spiels bietet das Internet zahlreiche interessante Beschäftigungsmöglichkeiten. Hier nur zwei Beispiele:
Im Internet lässt sich Skat spielen als Ersatz für fehlende Partner.
Ebenso gibt es eine Anwendung (jigsawplanet.com), der man ein eigenes Bild geben kann, das diese in Puzzle-Teile zerlegt, die man am Bildschirm wieder zusammensetzen kann.

Die Medien

Die heutigen älteren Menschen gehören zu einer Generation, die auf dem Sektor (Unterhaltungs-)Medien einen starken Wandel in ihrem Leben miterlebt hat. Vom Grammophon bis zur CD, vom Radio über den Fernseher bis zum DVD-Player haben wir viele Zwischenstufen an Technologien mitgemacht. Wir gehören aber mit ziemlicher Sicherheit zur letzten Generation von Menschen, die Medien noch besessen haben. Medien wie Musik und Videos werden heute in Abonnements bezogen, die einem Zugriff auf schier unerschöpfliche Medieninhalte bieten und ständig erneuert werden. Oder: Warum soll ich einen ganzen Wohnzimmerschrank als CD-Regal verschwenden, wenn ich 750 CDs auf einen kleineren USB-Stick bekomme, den ich in jedes Zimmer und ins Auto in der Hosentasche mitnehmen kann.

Auch auf dem Fernseher wachsen Senderangebote und Abonnements immer stärker zusammen, so dass sich die Grenzen zwischen PCs und reinen Hör- und Guck-Geräten immer weiter verwischen. Ob man will oder nicht: Der nächste Fernseher ist vielleicht schon mehr PC als Fernseher. Und wenn man dann schon einige der Handhabungselemente der modernen Kommunikationsmittel beherrscht, fällt der Umstieg leichter.

Das Automobil als Medium zu bezeichnen, ist vielleicht im Moment noch etwas hoch gegriffen. Wenn sich aber die Benutzerhandbücher moderner Fahrzeuge anschaut und dann sieht, dass wesentliche Fahrzeugeinstellungen schon unter der Rubrik „Infotainment“ geführt werden und deren Handhabung mit Menüs und Ansichten ganz klar aus der PC-Welt abgeleitet ist, dann ist man auch besser dran, wenn man sich vorher schon einmal mit ähnlichen Techniken beschäftigt hat.

Diese beispielhaften Aufzählungen ließen sich noch endlos fortsetzen. Doch fragen wir uns nun, wie man da hinkommt.

Der Weg zur neuen Technik

Für den falschen Weg hier ein paar typische Szenarien unserer persönlichen Erlebnisse im offenen Computertreff des Netzwerks Broich:

  • Enkel stellt am PC etwas ein, ohne etwas zu erklären.
  • Sohn bringt Gerät aus der Firma mit, mit allen möglichen Programmen, die Mutter gar nicht braucht und auch nicht versteht.
  • Schwiegertochter bringt ein iPhone aus den USA mit und drückt es der Schwiegermutter in die Hand mit den Worten: Das Gerät ist selbsterklärlich, auch wenn Mutter gar kein Englisch kann.
  • Ehemann hat versucht, der Frau etwas zu zeigen und kann gar nicht verstehen, dass sie nicht in fünf Minuten versteht, was er sich in Jahrzenten an Wissen aufgebaut hat.
  • Teilnehmer hat an einem Kurs mit einem ehrgeizigen Dozenten teilgenommen, der sein Programm durchziehen wollte – koste es, was es wolle.

Alle diese Methoden sind ein sicherer Weg dahin, dass der so Bedachte das Gerät irgendwann in die Ecke wirft und die weitere Teilnahme an der digitalen Kommunikation verweigert.

Der bessere Weg ist, den Teilnehmer da abzuholen, wo er steht. Dazu gehört aber auch, zu erkennen, dass er den Umgang mit einer Maus oder das Wischen auf dem Bildschirm erst mal üben muss, bevor er weiteren Tipps gegenüber empfänglich ist. Auch der Umgang mit einer Tastatur will erst mal erlernt sein, auch wenn man nur ein paar Suchworte oder E-Mail-Texte formulieren muss.

Für all diese Dinge braucht man eine fachliche Begleitung, die einen bei der Erarbeitung der Geheimnisse der kleinen Helfer unterstützt.

Dann muss der Lernende erkennen, dass es unbedingt notwendig ist, dass er sich seine neuen Erkenntnisse auch aufschreibt und schließlich in einem eigenen kleinen Handbuch zusammenfasst. Niemand kann das sofort behalten, was auf einen zukommt, wenn man sich noch nie mit digitalen Geräten beschäftigt hat. Auch gibt es keine allgemeingültigen und einfachen Handbücher für unsere modernen Kommunikationsprodukte. Entweder steht aufgrund der unendlich vielen Funktionen, die ein solches Gerät hat, so viel in diesen Handbüchern drin, dass es niemandem zuzumuten ist, 1000-seitige Handbücher durchzuarbeiten. Oder es steht, insbesondere bei Smartphones, nicht genau die Kombination drin, die das jeweilige Gerät anbietet, da jeder Smartphone-Anbieter seine eigenen Funktionen in das Handy-Betriebssystem Android einbaut. 

Wie man hinterher feststellt, lohnt es sich also schon, seine Art der Benutzung der Geräte in einem kleinen Büchlein zusammenzuschreiben. Denn auch bei PCs und Smart Phones gilt noch der alte Spruch: Denn was man Schwarz auf Weiß besitzt, kann man getrost nachhause tragen.

Welches Gerät für wen?

Mit welchem Gerät sollte man nun die digitale Welt beschreiten? Zwar ist der PC gegenüber dem Smartphone längst totgesagt, von der Handhabung gibt es da aber schon erhebliche Unterschiede. Es kommt ganz darauf an, wo man sein Gerät benutzt und was man damit machen möchte. Wenn man viel unterwegs ist und nur telefonieren und im Internet kurz etwas nachschauen möchte, ist das Smartphone natürlich zwingend, dann aber in seniorengerechter Größe (6 Zoll). Aber wer telefoniert schon gerne mit einem Küchenbrettchen?
Es ist aber nicht immer die Sache eines jeden Endsiebzigers bei Aldi an der Kasse sich die Bilder der Enkel anzuschauen, die gerade über die letzte WhatsApp hereingekommen sind und das dann vielleicht noch auf einem 4-Zoll-Handy, wo man nur erraten kann, ob es wirklich die Enkel sind.
Und wenn man dann etwas zurückschreiben will, ist für den Ungeübten auch nicht gerade eine Tastatur hilfreich, auf der man mit einem Fingerdruck mindestens immer zwei Tasten gleichzeitig trifft. Will sagen: Wer mehr als Suchworte für das Internet schreiben will, sondern auch mal längere Texte, für den scheidet die alleinige Nutzung eines Smart-Phones oder Tablets aus.

Wer gemütlich etwas lesen will, für den ist ein Tablet sicher ganz praktisch, weil man das wie ein Buch in der Hand halten und auch mit ins Bett nehmen kann.
Wenn man aber für Hobbies wie Fotografieren und Filmen elektronische Geräte für die Nachbearbeitung nutzen will, ist schon ein größeres Gerät erforderlich, einmal wegen der Bearbeitung mit der Maus, zum anderen, damit man etwas mehr sieht von seinen Arbeitsergebnissen.

Die Qual der Wahl lässt sich hier nicht erschöpfend behandeln. Das lässt sich nur in einem Beratungsgespräch ermitteln. Das alles sollte aber niemanden davon abhalten, sich mit den elektronischen Techniken auseinanderzusetzen. Man muss sich nur helfen lassen.

Text und Foto: Wolfgang Wacke