Wanderberichte
Eine typische Wanderung in der Siepenlandschaft rechts der Ruhr unternahmen neun Netzwerkwanderer am 19.September. wieso „typisch“? – Zehnmal ging es bergauf und bergab, vorbei an einigen Erinnerungsorten des Mülheimer Bergbaus.
Günter Fraßunke hatte sich eine Tour ausgedacht, die die Wandersleute durch meist unbekanntes Gelände führte: Auch Dümpten hat einen Bürgerbaum, im Randenbergtal spielt die Musik der BAB, Straßennamen wie Steiger- und Knappenweg, die ehemalige Szenelokalität Winkhaus im Eppinghofer Bruch, eine Kontrollstelle an einem alten Schacht, der jüdische Friedhof mit seinen alten und neuen Grabsteinen, die Gedenktafel an die Zeche Wiesche, der ultimative Steilanstieg Kuhlendahl mit zwei Kötterhäusern, der uns unmittelbar zur Luisenschule führte. Auf 10 Kilometern Wanderstrecke gab es also viel zu sehen und Bachtäler zu überwinden. Das ist hier nur eine Auswahl.
Die Belohnung erwartete uns im gut besuchten Biergarten auf der Ruhrpromenade.
Wir sind ja gewohnt, dass Günter Fraßunke für den Wandertag gutes Wetter vermittelt, doch am Freitag, dem Dreizehnten, hatte er übertrieben. Es war sehr heiß, als die zehn Senioren nach der Straßenbahnfahrt zum Neumarkt in Sterkrade die rund zehn Kilometer lange Wanderung rund um diesen Oberhausener Stadtteil begannen.
Schon 890 war Sterkrade urkundlich erwähnt und seit dem 13. Jahrhundert hatten dort die Zisterzienserinnen ihr Kloster und das Sagen. Durch die Zechen- und Hüttenindustrie wuchs die Bevölkerung von 457 (1808) auf 52.000 (1929) an und Sterkrade durfte sich Stadt nennen. Sie wurde allerdings mit dem noch größeren Oberhausen später vereinigt und gab ihre Selbständigkeit auf.
Es war eine interessante Rundtour. Wir wanderten durch das Landschaftsschutzgebiet Reinersbachtal und das Elpenbachtal aber auch über Straßen und sahen die Erinnerungsstätten der ehemaligen Zechen und der bekannten St. Antony-Hütte im Stadtteil Klosterhardt. Sie gilt als Wiege der Ruhrindustrie. 1758 war hier - zwischen Sterkrade und Osterfeld - ein neun Meter hoher Hochofen angeblasen worden. Zum Hochofen gehörten Gießereien und Formereien. Geeignetes Raseneisenerz stand für die Verhüttung in der Nähe zur Verfügung.
Denkmäler der Groß-Industriellen Gottlob Jacobi und Franz Haniel wurden angesehen und Günter gab uns nähere Informationen.
Als wir dann recht müde und hitzegeplagt wieder in die Straßenbahn nach Mülheim einsteigen konnten, freute man sich zwar, erneut ein interessantes Stück unseres Ruhrgebiets durch Günter Fraßunke näher kennengelernt zu haben, doch man war auch froh, im „Köpi“ bei erfrischenden Getränken und schmackhaftem Essen gegen 14 Uhr einkehren zu können.
Text und Fotos: Paul Steinhauer
Vierzehn Netzwerkwanderer machten sich auf den Weg, um die Täler und Höhen von Mellinghofen, Eppinghofen und Winkhausen zu
erkunden. Dass es bergauf und bergab gehen würde, war bekannt. Daher war auch die Wanderstrecke von 8 – 9 km schon kürzer als üblich vorgesehen.
Im Papenbusch war die Auferstehungskirche ein erstes Ziel. Der Kirchenraum mit den vielen bestatteten Urnen erzeugt eine besondere Stimmung.
Nicht weit entfernt „erklommen“ wir den Kleeberg, wo eine Nachbarschaftsgruppe Wildblumenwiesen geschaffen und die Stadt Spielgeräte aufgestellt hat.
Das Horbachtal, durch das wir dann wanderten, wird auch gern von den Anwohnern der umgebenden Siedlungen besucht. Das Buchenbergtal hingegen ist großenteils mit Wohngebäuden zugebaut.
Vorbei an der Eppinghofer Johanniskirche mit ihrem markanten Turm machten wir eine kurze Pause am Peisberg. Diese Brachfläche eines ehemaligen Steinbruchs mit Ziegelei wird seit 2022 zum Naturerfahrungsraum entwickelt. Finanziert wird der grüne Lernort für die umliegenden Bildungseinrichtungen mit Mitteln der EU und des Landes NRW.
Auf der anderen Seite der Bahnstrecke liegt recht versteckt das Hasental – so getauft von den Kindern der benachbarten Grundschule. Eine monumentale Hasenfigur und Spielgeräte sind Anziehungspunkte für die Kinder und ihre Eltern.
Von hier war es dann nicht mehr weit zur U-Bahn-Station. Nach kurzer Fahrt und dem abschließenden Einkehrweg zum Köpi freuten wir uns auf das schmackhafte Mittagessen und ein kühles Getränk.
Text: Günter Fraßunke
Fotos: Paul Steinhauer
Die Buslinie 134 brachte die 13 Wandersleute vom Waldschlösschen zum Kettwiger Markt. Spätestens am Mintarder Wasserbahnhof war klar, dass es heute mal eine Wanderung im Nebel werden würde.
In Kettwig ist der Freitag der Markttag. Vorbildlich, was dieser Ortsteil von Essen den Marktbesuchern zu bieten hat; da kann die Mülheimer Stadtmitte vor Scham rot werden. Vom malerischen Kirchplatz ging es die Kirchtreppe hinunter durch die Ruhrstraße zum Leinpfad.
Die Mintarder Brücke war im Nebel zu erahnen – ein Bild voller Vorfreude auf den Frühling. Auf Höhe des Staader Hofs hatte sich die Sonne den Nebel aufgelöst. Vorbei an dem Naturschutzgebiet Kocks Loch kam schon bald die Mendener Brücke in Sicht. Dahinter ist für Radfahrer der hier immer schmaler werdende Leinpfad gesperrt. Zwei radelnde Paare waren leider uneinsichtig und ließen unverschämt durchblicken, dass sie die Regeln nicht interessieren. Wie werden die wohl ihre Kinder erziehen!?
Der Park am Thyssen-Teich und im Luisental sowie die Gastfreundlichkeit auf der Ruhrpromenade setzten einen stimmungsvollen Endpunkt.
Text: Günter Fraßunke
Fotos: Paul Steinhauer
An einem goldenen Oktobertag – bei bestem Fraßunke-Wetter – fuhr Günter mit elf Netzwerkern nach Haarzopf, um im Essener Südwesten zu wandern.
Von der Haltestelle Fängershof ging es zu Fuß weiter auf dem Wanderweg. Zügig schritten wir voran: bergauf, bergab, über Waldwege, an Bächen entlang, an Gärten vorbei, durch die bunte herbstlich gefärbte Landschaft. Die Sonne schien vom immer blauer werdenden Himmel. Also ein Herbsttag, wie man ihn sich nicht besser wünschen könnte!