Seit Freitag, dem 13. März 2020 bin ich im Uhlenhorst zu Hause.

Da ich brav bin, meide ich soziale Kontakte und ergehe mich in der Natur. Fast vor meiner Haustür beginnt der Wald und das Wetter war und ist nahezu immer sehr einladend. Auch kann ich darauf hoffen, den Einen oder Anderen aus dem Netzwerk zu sehen und aus gebührendem Abstand zu grüßen. Rekord hält der erste Mai mit sechs lieben Menschen.

Wenn die Hauptwege sehr voll sind, erkunde ich kleine Schleichwege und bin oft mit den Vögeln alleine. Rotkehlchen begrüßen mich meistens als erste mit ihrem Gesang, fliegen oder hüpfen einige Meter voraus und warten dann auf mich. Der Amselgesang kommt mir in diesem Jahr besonders intensiv vor; ich weiß schon, dass er nicht mir gilt.
Eine Schnecke wirft sich zu meinen Füßen in Pose, also mache ich ein Foto von ihr. Sie hält still und fliegt nicht weg.

Ein Fitispärchen konnte ich letzte Woche beim Gesang beobachten. Und heute Morgen erzählte mir ein Mittelspecht etwas. So nah habe ich das noch nie erlebt.

Vor einer Woche lockte mich die Rhododendronblüte in die Gruga.

Es war Platz für alle Besucher, die Farben eine Pracht und auch hier gibt es kostenlose Gesangsdarbietungen von Fröschen und Vögeln.

Meine letzte Fahrradtour führte mich zum Schloss Heltorf. Der Graf öffnet in Coronazeiten seinen Park kostenlos , und das täglich. In diesem englischen Landschaftsgarten muss man auch keine Angst haben, dass es zu eng wird. Und die Rhododendren sind bis zu 9 Meter hoch und blühen in allen Farben.

Ich versuche, mich nicht über die Menschen zu ärgern, die sich unvernünftig oder egoistisch verhalten. Es gibt genug, woran man sich erfreuen kann. Und das stärkt unser Immunsystem, damit wir gesund bleiben und nach Corona wieder unsere Aktivitäten aufnehmen können.

Text und Fotos: Helga Müller