Im Sommer 2004 waren Erika und ich mit einer Studiosus-Wandergruppe in Russland unterwegs. Zunächst in Moskau und den alten Fürsten- und Klosterstädten nordöstlich von Moskau unterwegs und danach noch einige Tage in St. Petersburg.

St. Petersburg, 1703 von Peter dem Gro0en gegründet, um den Anspruch Russlands auf Zugang zur Ostsee durchzusetzen, war rund 200 Jahre auch die Hauptstadt des russischen Kaiserreichs. Mit 4,8 Millionen Einwohnern ist St. Petersburg nicht nur die zweitgrößte Stadt Russlands sondern auch die nördlichste Millionenstadt der Welt. Die Newa mündet hier in den Finnischen Meerbusen. Mit vielen Kanälen durchzogen wird die Stadt auch als das Venedig des Nordens bezeichnet.

Wir waren mehrere Tage in dieser schönen Stadt und besuchten die bedeutenden Gebäude und Sehenswürdigkeiten. Von unserem Hotel am Newski-Prospekt aus unternahmen wir unsere Ausflüge. Wir sahen u. a. die Auferstehungskirche – die sogenannte Blutkirche, gingen in die riesige Isaaks-Kathedrale, besuchten die Peter- und Paul-Kathedrale, in der sich viele Grabstätten der russischen Zaren befinden, sahen den Panzerkreuzer Aurora, von dem der erste Schuss 1917 die russische Revolution einleitete, verbrachten mehrere Stunden in den Räumen der Eremitage, in der sich die kostbaren Gemälde und Ausstattungsstücke – vor allem von Katharina II. gesammelt – befinden, machten bei leider recht schlechtem Wetter eine Bootsfahrt durch Kanäle und die Newamündung bis zur Ostsee, fuhren mit dem Bus zum dreißig Kilometer entfernten Sommerpalast der Zaren, dem Petershof, bewunderten dort die wundersamen Wasserspiele, sahen im prächtigen Katharinaschloss, heute ein Museum, u. a. das berühmte Bernsteinzimmer und hatten Gelegenheit, im Mariinski-Theater eine großartige Balletttaufführung der Nussknacker-Suite von Peter Tschaikowski mitzuerleben.

Zum Abschluss unserer Reise waren wir noch Gäste in einem Petersburger Gourmet-Restaurant, in der uns zusätzlich eine Folkloregruppe mit musikalischen Genüssen verwöhnte.

Ich hatte vor einigen Wochen den Videofilm von Moskau und dem Goldenen Ring vorgeführt. Leider hat sich die politische Situation seit unserer damaligen Reise inzwischen so negativ verändert, dass man auf Besuche dieses schönen und interessanten Landes mit seinen gastfreundlichen Menschen sicherlich auf Jahre hinaus verzichten wird, doch sollte man das russische Volk nicht mit den jetzigen Machthabern gleichsetzen. Wir hoffen sehr, dass sich alles wieder bessert, auch wenn wir selbst aus Altersgründen nicht mehr in die Ferne reisen werden.

Nach diesem Film werde ich noch ein Video über eine achttägige Radrundreise von Osnabrück aus über Etappenziele in Löningen, Meppen, Lingen, Rheine (ca. 285 gefahrene Kilometer) zeigen.