Schon am frühen Morgen, um 9:00 Uhr, trafen sich auf Einladung von Günter Fraßunke acht rüstige Wanderlustige unseres Netzwerkes an der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 102.

Günter gab uns Instruktionen über die heutige Wanderroute Richtung Entenfang und erzählte einiges über die Straßenbahnen, die Ende des 19. Jahrhunderts in unserer Region fuhren.

 

 

Die erste Mülheimer Straßenbahnlinie, die vom Kahlenberg-Restaurant (später Jugendherberge) zum Styrumer Vincenshaus im heutigen Oberhausen und zurück über die Landwehr führte, war am 9. Juli 1897 eingeweiht worden. Die zweite Strecke ein Jahr später erreichte vom Rathausmarkt kommend entlang der Mellinghofer Straße Oberhausener Gebiet. So wollte man damals die von der Eingemeindung in die Nachbarstädte bedrohten Bereiche zeitig nach Mülheim einbinden. Die Straßenbahn in den Uhlenhorst gibt es erst seit 1912, nachdem eine belastbare Brücke über die Ruhr gebaut war.

An den Anlagen des 1920 gegründeten HTC Uhlenhorst - auch deutscher Hockey-Rekordmeister – vorbei ging es dann in die schattigen Waldgebiete. Dabei durfte sich Günter auf die Navigation des Komoot-Systems, in das er von Wolfgang Wacke eingewiesen war, unterstützend verlassen. Die Autobahn unterquerend erreichten wir schließlich den sogenannten Entenfang. Am See, der durch Kiesabgrabungen entstand und vom Wambach durchflossen wird, konnten wir uns etwas ausruhen. Die Umrundung ersparten wir uns.

Auf dem Rückweg mussten wir leider die recht erheblichen Waldschäden erkennen. War es der Borkenkäfer oder der Klimawandel – oder beides? Die kahlen Bäume waren kein schöner Anblick, doch die Hoffnung grünte.

Über den Hammerstein kamen wir wieder zu unserer Starthaltestelle und schließlich auch nach gewanderten neun Kilometern zu Drago, wo wir im schönen Biergarten mittags die Wandertour ausklingen ließen.

Text und Fotos: Paul Steinhauer