Wir wissen nicht, welche Verbindungen Günter Fraßunke hat; es ist allerdings frappierend, dass es am Donnerstag und am Samstag regnet, während wir dazwischen am Freitag bestes Wanderwetter hatten.

Es war also so, dass sich am Freitagmorgen 13 Netzwerker am Parkplatz Hammerstein trafen, um durch den herbstlichen Uhlenhorst und den Duisburger Stadtwald eine Rundwanderung von fast 10 Kilometern zu unternehmen.

Zunächst schauten wir hinüber zum „Haus Küchen“. Günter erzählte uns einiges von der wechselhaften Geschichte dieser im neobarocken Stil 1912 – 1914 im Auftrag von Gerhard Küchen erbauten Industriellen-Villa. So war 1945 dieses imposante Gebäude der Sitz des Hohen Kommissars im Rheinland. Ab 1952 bis 2002 hatte es die Rheinische Kirche als „Haus der Begegnung“ genutzt. Nach dem Verkauf war es mehrere Jahre ein Hotel. Jetzt sollen hier wohl Luxuswohnungen entstehen.

Über den Speldorfer Friedhof, den wir alle noch längst nicht für den persönlichen Bedarf nutzen möchten, kamen wir zum Gelände des alten Steinbruchs. Der hier abgebaute Sandstein lieferte schon im Mittelalter das Material für städtische Bauten, so zum Beispiel für die Erweiterung der Stadt Duisburg im 12. Jahrhundert. Im späten 19. Jahrhundert wurde der Abbau aufgegeben. Inzwischen hat ein schöner Weiher das große Abbruchloch aufgefüllt.

Südlich des Steinbruches befindet sich noch ein alter Stolleneingang, der im Volksmund auch „Schinderhanneshöhle“ genannt wird. Tatsächlich hat aber dieser bekannte Räuberhauptmann die Höhle wohl nie als Versteck genutzt.

Vom Steinbruch aus waren einige Wegstrecken nicht ganz leicht zu gehen. Gut, dass Günter schon prophylaktisch darauf hingewiesen hatte, festes Schuhwerk anzuziehen.

Es endete wieder eine Wanderung, bei der uns Günter Fraßunke einiges gezeigt hatte, was wir nur in Teilen oder auch gar nicht kannten.

Text und Fotos: Paul Steinhauer