9:37 Uhr - am Friedhof Broich – ein trüber Tag. Zehn Senioren wurden in schneller Fahrt nach Selbeck gebracht. Doch das erste Ziel, die Kirche St. Theresia von Avila war leider geschlossen.

Vor dem Portal erfuhren wir von Günter Fraßunke etwas mehr über den Mülheimer Ortsteil Selbeck und die Kirche: Sie war 1892 im neugotischen Stil erbaut worden. Der Dombaumeister Franz Schmitz kam aus Straßburg. Gesponsert wurde der Kirchenbau vom Selbecker Bergwerksverein und Graf Hubertus Spee von Linnep.

Günter erzählte uns zum Selbecker Bergwerksverein ergänzend, dass 1844 Erzvorkommen – Raseneisenstein und Zink – entdeckt und ab 1882 bis 1907 ausgebeutet wurden. Es gab die Grube Neu-Diepenbrock. So hatte in dieser Zeit der Ort Selbeck eine kurze Blütezeit erlebt und es siedelten sich auch die angeworbenen - meist katholischen - auswärtigen Arbeiter hier an. 1908 war dann auf dem ehemaligen Zechengelände ein „Knabenheim“ gebaut worden; heute residiert hier die Hauptverwaltung der Theodor-Fliedner-Stiftung. Sie verwaltet „das Dorf“ – eine Wohneinrichtung mit circa 600 Plätzen für Behinderte. Wir sahen uns im Fliednerdorf etwas um und schauten in die evangelische Kirche hinein.

Dann wanderten wir im Naturschutzgebiet Wambachtal und Oembergmoor.  Der Wambach, der zurzeit recht wenig Wasser führte – Nebenbäche waren sogar trocken – wurde an der Brücke überquert. Günter wies uns noch darauf hin, dass sich hier im eiszeitlichen Flussbett der Ruhr eine Talwasserscheide befindet. So fließt der Wambach zum Rhein, während der Nordzweig des Schengerholzbaches in die Ruhr mündet.

Durch die Waldgebiete des Uhlenhorstes wandernd, kamen wir an der Sternwiese vorbei. Die Hitlerjugend hatte hier Zeltlager veranstaltet. Auch nach dem Weltkrieg zelteten auf dem offenen Gelände Jugendgruppen der „Falken“. Jetzt ist alles mit Bäumen und Sträuchern zugewachsen.

Nach rund 9 Kilometern erreichten wir vor 13 Uhr „Drago“. Im Biergarten ließen wir diesen Wandertag ausklingen.

Text und Fotos: Paul Steinhauer