Unserem Wanderführer Günter wird ein hervorragendes Verhältnis zum Wettergott nachgesagt. Das hat sich auch bei der heutigen Wanderung am 19.07.24 wieder bestätigt.
Heute ging es allerdings nicht darum, uns vor Regen zu bewahren, sondern eher vor allzu großer Hitze. Und auch da hat Günters Einfluss auf die Wettermaschinerie sich hervorragend bewährt, indem sich der Himmel gleich morgens ein wenig bedeckte, so dass uns die Sonne nicht zu sehr pisackte und wir einen angenehmen Weg bis zum Ziel hatten.
Und das war auch gut so, denn die heutige Tour war eine Stadtwanderung mitten durch Essen. Aber wer glaubt, dass wir nur über Stadtstraßen gingen, der kennt Günters Findungsreichtum bei der Aufspürung von Grün in unseren Ruhrgebietsgroßstädten nicht.
Vom Essener Hauptbahnhof bis nach Steele waren es nur wenige hundert Meter, die über Stadtstraßen gingen Und das wahrscheinlich auch nur deswegen, weil Günter uns schöne Jugendstilhäuser zeigen wollte, die in Essen den Krieg überlebt hatten, oder Sehenswürdigkeiten, wie das Wohnhaus von Gustav Heinemann. Ansonsten führten die Wege nur durch Grün.
Dabei führte uns der Weg durch den Essener Stadtgarten über einige kleinere Parks und dann über vier Friedhöfe bis hinunter nach Steele. Das war aber keine traurige Angelegenheit, denn die Friedhöfe der Stadt Essen sind durchaus wandernswert. Namen wie „Parkfriedhof“ lassen das schon erahnen. Trotzdem konnte man den Eindruck bekommen, dass in Essen mehr Menschen gestorben sind als dort je gelebt haben.
Um die Strecke nicht zu friedhofslastig werden zu lassen, hatte Günter sie durch 6 Kirchen und 3 edle Seniorenstifte aufgelockert. Auch eine kleine Schnitzeljagd lockerte die Friedhofstour auf durch die Suche nach dem Grab des Schauspielers, „der an seinem Namen gestorben ist“. Doch die Suche war vergeblich. Das Grab von Diether Krebs war inzwischen durch die Friedhofsgärtner so verändert worden, dass es nicht mehr ins Auge fiel. Das Ehrengrab von Gustav Heinemann auf dem Parkfriedhof war leichter zu finden.
Wer einen Teil unseres Weges nachvollziehen möchte, kann dem hier hinterlegten Link zu den Gräbern berühmter Essener Persönlichkeiten folgen, den Günter uns gegeben hat.
Insgesamt war es eine sehr grüne Tour. Essen wird ja als eine der grünsten Städte Deutschlands bezeichnet. Und das hat Günter uns hervorragend bewiesen.
Text: Wolfgang Wacke
Fotos: Paul Steinhauer