Unser Wander-Startpunkt war dieses Mal Essen-Eiberg, das wir leicht mit der S-Bahn erreichten. Eiberg hat nichts mit Ostern zu tun, auch wenn Günter Fraßunke das früher mal eine Schulklasse hat glauben lassen.

Kaum zu glauben, dass man nach wenigen S-Bahn-Haltestellen bis Essen-Eiberg und wenigen Kilometern zu Fuß bereits die Grenzen des Rheinlands erreicht hat und zum ersten Mal Westfalen betritt.


An der Landschaft merkt man es nicht. Grüne Felder und Wälder umgaben uns, denen die politischen Grenzen ziemlich egal sind. So mäandrierten wir eine Zeitlang zwischen den Städten Essen, Bochum und Gelsenkirchen und damit zwischen Rheinland und Westfalen hin und her, oder besser gesagt, der Grenzverlauf schlängelte sich um unseren Wanderweg herum. Dabei kreuzten wir auch den Hellweg, die uralte Handelsstraße zwischen Rhein und Elbe.

Und dann kam wieder die große Überraschung und das Geheimnis von Günters Wanderungen durch das Ruhrgebiet: Wir kreuzten die Bahnlinie und die A 40 und ein Einkaufszentrum und das alles durch wunderschön grüne Landschaft, die man an dieser Stelle nicht vermutet, wenn man über die A 40 nach Dortmund fährt.

Riesige Weizenfelder säumten unseren Weg bis wir einer Industrieanlage ansichtig wurden, die uns klarmachte, dass der Weizen nicht nur für das Bäckerhandwerk benötigt wurde. Günter intonierte: „Junge, Junge …“ und der Chor der Wanderer fiel ein mit „… Weizenjunge!“ Es handelte sich um besagte Brennerei. Da kann man mal sehen, wie uns die Werbung der 60er Jahre geprägt hat.

Von hier war es nur noch ein kurzer Weg bis zur Halde Rheinelbe. Den Aufstieg auf die Halde haben wir uns aufgrund der Schwüle des Wetters geschenkt. Weiter ging es durch eine parkähnliche Landschaft bis zum Wissenschaftspark Gelsenkirchen Keiner von uns hätte vermutet, dass diese herrliche Parklandschaft früher ein Konglomerat aus Kohleförderung und Metallerzeugung gewesen ist, die uns bis in die Innenstadt führte, bis zu unserer Straßenbahn, die zu unserem Ziel, der wohlverdienten Mittagspause führte.

Mit dem Wetter hatte Günter es dieses Mal besonders geschickt angestellt: Er konnte Petrus wohl nicht dazu überreden, es den ganzen Tag nicht regnen zu lassen. Aber dafür hatte er es dann so geschickt eingefädelt, dass es nur regnete, während wir mit der Straßenbahn von Wattenscheid nach Bochum unterwegs waren und dann nachher während des Essens im Brauhaus Rietkötter in Bochum. So sind wir vollkommen trocken durch den Tag gekommen, wie wir es von Günter gewohnt sind.

Text: Wolfgang Wacke
Fotos: Paul Steinhauer und Wolfgang Wacke