Wir sind ja gewohnt, dass Günter Fraßunke für den Wandertag gutes Wetter vermittelt, doch am Freitag, dem Dreizehnten, hatte er übertrieben. Es war sehr heiß, als die zehn Senioren nach der Straßenbahnfahrt zum Neumarkt in Sterkrade die rund zehn Kilometer lange Wanderung rund um diesen Oberhausener Stadtteil begannen.

Schon 890 war Sterkrade urkundlich erwähnt und seit dem 13. Jahrhundert hatten dort die Zisterzienserinnen ihr Kloster und das Sagen. Durch die Zechen- und Hüttenindustrie wuchs die Bevölkerung von 457 (1808) auf 52.000 (1929) an und Sterkrade durfte sich Stadt nennen. Sie wurde allerdings mit dem noch größeren Oberhausen später vereinigt und gab ihre Selbständigkeit auf.

 

Es war eine interessante Rundtour. Wir wanderten durch das Landschaftsschutzgebiet Reinersbachtal und das Elpenbachtal aber auch über Straßen und sahen die Erinnerungsstätten der ehemaligen Zechen und der bekannten St. Antony-Hütte im Stadtteil Klosterhardt. Sie gilt als Wiege der Ruhrindustrie. 1758 war hier - zwischen Sterkrade und Osterfeld - ein neun Meter hoher Hochofen angeblasen worden. Zum Hochofen gehörten Gießereien und Formereien. Geeignetes Raseneisenerz stand für die Verhüttung in der Nähe zur Verfügung.

Denkmäler der Groß-Industriellen Gottlob Jacobi und Franz Haniel wurden angesehen und Günter gab uns nähere Informationen.

Als wir dann recht müde und hitzegeplagt wieder in die Straßenbahn nach Mülheim einsteigen konnten, freute man sich zwar, erneut ein interessantes Stück unseres Ruhrgebiets durch Günter Fraßunke näher kennengelernt zu haben, doch man war auch froh, im „Köpi“ bei erfrischenden Getränken und schmackhaftem Essen gegen 14 Uhr einkehren zu können.

Text und Fotos: Paul Steinhauer